Der Sommer ist da – 9 Tipps wie du es deiner Fellnase angenehmer machen kannst

Der Sommer ist da – 9 Tipps wie du es deiner Fellnase angenehmer machen kannst

12. Juli 2020 0 Von Andrea

Der Sommer ist da. Blauer Himmel, sonniges warmes Wetter und ein Eis in der Hand. So können wir Zweibeiner es doch im Sommer gut aushalten, nicht wahr? Für deine Fellnase liste ich dir ein paar Tipps aus, wie ihr gut durch die heißen Tage kommt und euch ein wenig abkühlen könnt.

Kurz mal zur Anatomie der Vierbeiner: Ein Hund kann nicht, wie wir Zweibeiner, über die Haut schwitzen. Dafür haben sie vor allem ihre Schweißdrüsen an den Pfotenballen. Da auf dieser kleinen Fläche nur sehr wenig Schweiß verdunsten kann, Ist so eine Abkühlung fast überhaupt nicht möglich. Daher kühlen sich unsere Vierbeiner  mit Hecheln ab. Denn sie kühlen nicht, wie wir, den ganzen Körper, sondern nur die wichtigen Regionen, nämlich ihr Gehirn.

Die normale Atemfrequenz eines Hundes liegt bei 15-30 Atemzügen pro Minute. Beim Hecheln kann ein Vierbeiner da schon mal auf  200-400 Atemzüge pro Minute kommen.

Beim Hecheln wird eine Luftsäule ganz schnell hintereinander außen an der Nase, an den oberen Atemwegen und der Zunge entlang bewegt. So fächert der Hund seinen Schleimhäuten Luft zu. Durch die Liftbewegung verdunstet an der Oberfläche der Schleimhäute mehr Feuchtigkeit. Die Verdunstungskälte kühlt die Haut im Kopfbereich mitsamt der oberflächlichen Blutgefäße.

Durch die Stoffwechselprozesse im Gehirn produzieren unsere Vierbeiner viel Wärme, diese können aber natürlich nicht einfach abgeschaltet werden. Daher ist das Gehirn iim Sommer besonders überhitzungsgefährdet. Hunde (und z.B. auch Katzen) haben deshalb ein so genanntes Wundernetz als Kühlsystem für den Kopf, das ihren Beutetieren wie u.a. Nagetieren und Hasenartigen fehlt. Bevor sauerstoffreiches warmes Blut vom Herz ins Gehirn gepumpt wird, muss es es durch ein verzweigtes Netzwerk aus Gefäßen fließen, das entlang des vom Hecheln abgekühlten Blutstroms führt. Durch den engen Kontakt dieser Blutgefäße wird das warme arterielle Blut beträchtlich heruntergekühlt, bevor es weiter in das besonders hitzeempfindliche Gehirn fließt. Deshalb regulieren Hunde ihre Temperatur über das Hecheln und die Wärmeabgabe über ihre Haut.

Nun folgen ein paar Tipps, wie du deinem Vierbeiner die sommerlichen Temperaturen erträglicher machen kannst:

Tipp 1: Chillen

Einfach mal alles stehen und liegen lassen und im Schatten eine kleiner Pause mit dem Vierbeiner machen. In der Mittagspause (im Home Office) mal schnell ein Nickerchen einschieben. SO machen es unsere Hunde und auch uns schadet das nicht.

Tipp 2: Schwimmen oder Planschen

Immer empfehlenswert eine Abkühlung in einem nahegelegenen See, einem kleinen Bach oder wenn du die Möglichkeit hast, dann bau deiner Fellnase doch einen Pool in den Garten oder auf den Balkon.  Vorteil an einem Pool auf dem Balkon? Du kannst deine Füße mit reinstellen.

Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass deine Fellnase nicht völlig überhitzt ins Wasser springt, denn dies kann zu Kreislaufproblemen führen, da der Körper den Temperaturunterschied nicht so schnell ausgleichen kann.

Sollte deine Fellnase wasserscheu sein, kannst du, wenn sie es mag, die Beine und Pfoten nass machen. Deine Fellnase kühlt so schneller ab, durch die Verdunstung des Wassers auf seinem Fell. Benutze dafür kein eiskaltes Wasser, damit der Temperaturunterschied nicht zu hoch ist. Auch diese führt zu Kreislaufproblemen.

Tipp 3: Wasserspiele

Unter der Voraussetzung, dass deine Fellnase dies mag, kannst du auch Speile mit einer Wasserspritzpistole oder einem Wasserschlauch machen. Bitte beobachte deine Fellnase und nutze es nur, wenn sie keine Angst davor hat.

Ein super Spiel zum Abkühlen ist ebenfalls Leckerlies aus einer Schüssel mit Wasser zu fischen oder sogar danach zu tauchen. Allerdings nur, wenn deine Fellnase da Spaß dran hat.

Tipp 4: kühle Plätze

Gib deiner Fellnase die Möglichkeit zwischen verschiedenen Plätzen frei wählen zu können. Ist es ihm zu warm, sollte er sich auf Fliesen, Stein oder auf andere kühle Untergründe liegen dürfen. Wird ihm das zu kalt, geht es zurück in sein Hundebett.

Für Abkühlung zu Hause kannst du deiner Fellnase auch ein nasses Handtuch als Liegeplatz anbieten.

Wovon ich abraten würde ist den Fellnasen ein nasses T-Short anzulegen. Sie können nicht einfach gehen, wenn es ihnen nicht mehr passt, weil sie es am Körper tragen. Ein nasses Handtuch können sie freiwillig aufsuchen und wieder verlassen, wenn es ihnen reicht.

Auch gib es Kühlwesten im Handel. Wir selbst haben noch keine getestet, aber Freunde von uns haben welche und deren Hunde nehmen diese gut an, aber ich denke das hängt auch von der  Fellnase ab.

Tipp 5: Der frühe Vogel…

Für mich als Langschläfer und auch Bella, die an ihrem Körbchen ein „ Bitte nicht vor 10 Uhr stören!“ Schild stehen hat, immer eine harte Aufgabe, aber nutzt für die großen Runden den frühen Morgen oder wenn das nicht klappt den späten Abend. Aktuell sind die Tage ja richtig schön lang.In der Mittagshitze sollten die Runden komplett ausfallen oder nur kurz in schattigen Gebieten stattfinden.

Tipp 6: Eis, Eis, Baby

Yummy

Was uns Menschen gut tut, kann doch auch nicht für die Fellnasen verkehrt sein. Wenn man spezielles Eis für Hunde kauft oder  es sogar selbst macht ist das immer eine tolle Abkühlung. Ein Eis wird deinen Hund nicht komplett abkühlen, aber als Beschäftigungsidee an heißen Tagen eignet es sich hervorragend. Du kannst für deine Fellnase auch einen Kong oder ähnliche Spielzeuge befüllen und deren Inhalt einfrieren.

Tipp 7: Beautyprogramm

Über das ganze Jahr solltest du die Fellpflege bei deinem Hund nicht zu kurz kommen lassen. Lose Haare solltest du ausbürsten. Die Unterwolle kann mit speziellen Bürsten entfernt werden. Bei manchen Felltypen muss das Haar auch getrimmt werden. Aber nicht wild drauf los scheren oder trimmen. Denn ein kurzes Fell bedeutet nicht gleich, dass es kühler für deine Fellnase ist, sondern das Fell hat ebenfalls eine kühlende Wirkung.

Tipp 8: in der Ruhe liegt die Kraft

Eigentlich versteht es sich von selbst, aber bei solchen Temperaturen sollten starke Belastungen durch Fahrradfahren oder Hundesport wie Agility vermieden werden. Das Herz-Kreislauf-System deines Hundes arbeitet auf Hochtouren und sollte nicht überfordert werden. Auch Nasenarbeit strengt den Hund an und er muss dafür sein Hecheln unterbrechen.

Tipp 9: Mahlzeit und Smoothie

Weil die Verdauung von Essen den Körper anstrengt, kannst du überlegen, ob es nicht besser ist statt einer großen Mahlzeit mehrmals kleinere Futtermengen über den Tag verteilt zu geben. In den warmen Regionen auf der Erde essen die Menschen nicht ohne Grund lieber leichte Kost.

Um deine Fellnase zu animieren mehr zu trinken, kannst du etwas Leberwurst ins Wasser zu geben oder auch einen tollen Hundesmoothie (wie ich ihn euch hier vorgestellt habe). Dann Trinkt deine Fellnase bestimmt gerne mehr.

Fazit

Egal, was ihr macht, versucht euren Hunden bei den heißen Temperaturen etwas angenehmerzu machen. Und absolutes No-Go ist bei diesem Wetter mit seinem Hund Sport zu treiben.